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100 Gesellinnen und Gesellen sind in Bamberg bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk (DMH) auf Landesebene geehrt worden. Zwanzig Landessiegerinnen und Landessieger kommen aus Niederbayern und der Oberpfalz. Einer von ihnen ist Jonas Höhn: Der Salzweger ist an der Dombauhütte Passau des Staatlichen Bauamts Passau tätig und vertrat die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz als Kammersieger im Ausbildungsberuf Steinmetz und Steinbildhauer mit Fachrichtung Steinmetzarbeiten.

Jonas Höhn hat am 1. September 2022 seine 3-jährige Ausbildung zum Steinmetz an der Staatlichen Dombauhütte Passau begonnen, die er unter Anleitung des Bauhüttenmeisters Jérôme Zahn und des Steinbildhauers Sebastian Wimmer absolvierte. Zuvor war er bereits im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres in der Dombauhütte beschäftigt. „Ich hatte schon immer ein Faible für Geschichte und Architektur, aber auch für handwerkliche Arbeit. In der Dombauhütte lassen sich diese beiden Vorlieben sehr gut kombinieren“, sagt Höhn über seine Entscheidung, an der Dombauhütte einen handwerklichen Beruf zu erlernen. Leitender Baudirektor Norbert Sterl, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, freut sich sehr über diese Erfolge: „Dass sich Jonas Höhn im Rahmen seiner Ausbildung an der Dombauhütte zu einem großartigen Steinmetz entwickelt hat, konnte er bereits bei der Neuanfertigung der barocken Portalvasen für das Kloster Thyrnau unter Beweis stellen. Seine Auszeichnung als Bayerischer Landessieger sehe ich aber auch als Qualitätsmerkmal für die ausgezeichnete Ausbildung, die an der Passauer Dombauhütte geleistet wird.“  Baudirektor Gerald Escherich, dem als Hochbau-Bereichsleiter die Dombauhütte unterstellt ist, wertet diese Auszeichnung ebenfalls als einen großartigen Beleg dafür, wie lebendig und zukunftsorientiert traditionsreiches Handwerk an der Dombauhütte gelebt wird.

Das Gesellenstück ist ein Eigenentwurf nach spätgotischen Vorbildern. Das Stück ist ein Segment mit Krabbenbesatz zu einem Kielbogen einer fiktiven (Klein-)Architektur. Die Ausführung erfolgte in einem Kalkstein aus Vinkuran bei Pula in Kroatien (Istrien), der sich hervorragend für die charakteristisch scharfe Kantenführung und die entsprechend feinen Details eignet. Neben der eigentlichen Gesellenprüfung wurde das Stück außerdem für die Entscheidungen auf Kammer- und Landesebene herangezogen und fließt auch bei dem anstehenden Entscheid auf Bundesebene mit ein. Bei letzterem ist vor allem aber eine anspruchsvolle Arbeitsprobe Grundlage der Bewertung und entscheidend für das Abschneiden bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk.

HWK-Präsident Dr. Georg Haber gratulierte den Preisträgern: „Sie haben als Kammersieger das ostbayerische Handwerk auch auf Bayernebene hervorragend repräsentiert und mit Ihren handwerklichen Fähigkeiten auf ganzer Ebene überzeugt. Sie sind die besten Gesellinnen und Gesellen Bayerns und wir drücken Ihnen für die Bundesentscheide ganz fest die Daumen.“ Die Preisträger seien nicht nur überdurchschnittlich begabt, sondern auch überdurchschnittlich fleißig und engagiert gewesen. „Wir brauchen gut ausgebildete Nachwuchshandwerker, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Dieser Wettbewerb zeigt einmal mehr, wie wertvoll unsere duale Ausbildung ist.“

Christian Kaiser, stellvertretender Bereichsleiter Berufsbildung bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz gratulierte den Preisträgern aus der Region persönlich: „Dieses Jahr stellen wir besonders viele Landessieger, von denen sicher einige auch den Bundessieg nach Ostbayern holen werden“, sagte er. „Alle unsere Preisträger haben sich bereits jetzt als herausragende Fachkräfte erwiesen und ich bin überzeugt, dass sie eine beeindruckende Karriere im Handwerk hinlegen werden.“

Über die „Deutsche Meisterschaft im Handwerk“

Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk wird seit 1951 in rund 120 verschiedenen Berufen ausgetragen und zählt zu den größten und traditionsreichsten in Europa. Viele der Siegerinnen und Sieger haben sich beispielsweise bei einer Arbeitsprobe gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Andere haben ihr Gesellenstück ins Rennen geschickt, das von einer Prüfungskommission als beste Arbeit bewertet wurde. Eine dritte Gruppe hat die Gesellen- oder Abschlussprüfung vor einem überregionalen Prüfungsausschuss abgelegt und dort die beste Note erzielt. Das Ermitteln der Sieger erfolgt in drei Stufen: beginnend auf Kammer-, dann auf Landes- und final auf Bundesebene. Die Siegerehrung auf Bundesebene findet am 5. Dezember in Frankfurt am Main statt.