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Einer Nassreinigung mit Hochdruck und Heißdampf wird derzeit das historische Löwendenkmal an der B 8 bei Schalding unterzogen: Mitarbeiter der Dombauhütte des Staatlichen Bauamts Passau haben sich der Löwenstatue und der zugehörigen Inschrift angenommen, um Verschmutzungen und kleinere Schäden infolge der Bewitterung zu beseitigen. Die Restaurierungsarbeiten umfassen auch die Erneuerung von Fugen und die Ergänzung schadhafter Stellen mit Restauriermörtel. Bis Ende des Monats werden die Arbeiten abgeschlossen sein und das Löwendenkmal wird sich wieder in seiner ursprünglich hellen Farbigkeit präsentieren.

„Halbzeit“ der Arbeiten: Am frisch gereinigten Löwenkopf erstrahlte der helle Granit bereits wieder, als Leitender Baudirektor Norbert Sterl (l.) die Arbeit der Dombauhütte unter ihrem Hüttenmeister Jérôme Zahn inspizierte.

„Die Erhaltung unser wertvollen Bau- und Kunstdenkmäler mit staatlicher Baupflicht sind uns am Staatlichen Bauamt Passau ein wichtiges Anliegen“, erläutert der Behördenleiter Norbert Sterl. „Das Löwendenkmal an der B 8 steht auf Straßengrund, daher sehen wir uns für die Erhaltung dieses Kunstdenkmals verantwortlich und haben unsere Dombauhütte mit den Instandsetzungsarbeiten beauftragt.“ Das Denkmal mit dem Wappentier Bayerns wurde im Jahr 1823 von den Gemeinden der Landgerichte Passau und Vilshofen errichtet, anlässlich der Fertigstellung des Straßenneubaus, auf den auch eine Inschrift auf dem Sockel des Löwendenkmals hinweist.

Der Entwurf des Löwen geht auf den Passauer Bildhauer Christian Jorhan zurück, angefertigt wurde er durch die Steinmetzwerkstatt Matthias Ellinger in Sandbach. Der Stein wurde direkt vor Ort aus dem für die Anlage der Straße abzutragenden Granitfelsen gewonnen. Das Denkmal wurde auf einem hohen Sockel über Straße und Donau errichtet, wovon die Sockel-Inschrift noch heute zeugt: „Maximilian I., Koenig der Baiern, öffnete hier, über von keinem Wanderer je betretene Stellen, dem öffentlichen Verkehre diese sichere Bahn. Zum Denkmale seiner Fürsorge von den Bewohnern des Unterdonau Kreises, im Jahre 1823.“ Mit „Bahn“ ist hier noch nicht die Eisenbahn gemeint, die erst später gebaut wurde, sondern die damalige Staatsstraße Nr. 114 Regensburg – Straubing – Passau, für deren Bau eine gut drei Kilometer lange, massive Felswand an der Donau bei Schalding gesprengt werden musste, um den neugeschaffenen Unterdonaukreis mit der „Hauptstadt“ Passau besser erreichbar zu machen.

Der Löwe gab in der Folgezeit dem felsigen Steilhang entlang der Donau ihren Namen „Löwenwand“. Doch seinen erhabenen Standort über Donau und Straße durfte er nicht behalten: In den 1860er Jahren folgten weitere Felssprengungen für die neue, zweigleisige Eisenbahnlinie. Im Zuge dessen wurde der Löwe umgesetzt und erhielt einen neuen Standort. In den 1960er Jahren kam es im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke zu einer weiteren Umsetzung. Der heutige donauseitige Standort quer zur Fahrtrichtung wurde wohl erst 1980 mit dem Ausbau der B 8 gewählt. Dort wacht er über die vielbefahrenen Verkehrswege B 8, Bahnlinie und Donau.